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Denkmal der Arbeit – Helvetiaplatz

Historische Bilder

Skizzen Karl Geisers zum Denkmal der Arbeit auf dem Helvetiaplatz

Skizzen Karl Geisers zum Denkmal der Arbeit auf dem Helvetiaplatz

Kurz nach der Einweihung des Arbeiterdenkmals 1964 erhält Ernst Köhli von der Gewerkschaft «PTT-Union» den Auftrag, die beiden Skulpturen auf dem Helvetiaplatz und auf dem Weideplatz zu fotografieren.

Kurz nach der Einweihung des Arbeiterdenkmals 1964 erhält Ernst Köhli von der Gewerkschaft «PTT-Union» den Auftrag, die beiden Skulpturen auf dem Helvetiaplatz und auf dem Weideplatz zu fotografieren.

Denkmal der Arbeit

Den 1952 vom Stadtrat ausgeschriebenen Wettbewerb für ein Denkmal der Arbeit auf dem Helvetiaplatz gewann Karl Geiser. Er freute sich über diesen Erfolg, kam aber bei der Ausarbeitung seines Werks nicht von der Stelle. 1957 wurde er in seinem Atelier tot aufgefunden.

Die Gewerkschaften lehnten Geisers Entwurf wegen seiner Harmlosigkeit ab; sie behaupteten, es sei ein «Denkmal des Arbeitsfriedens». Die Gewerkschaft der Bau und Holzarbeiter – heute Unia – sammelte 90'000 Franken für ein eigenes Projekt. Doch den fesselsprengenden «Prometheus» des Bildhauers Werner F. Kunz lehnte die Stadt ab; dieser wurde 1962 auf dem Werdplatz aufgestellt.

Die Stadt liess Geisers Gipsmodell vergrössern und in Bronze giessen, doch diesen unfertigen Entwurf aufzustellen war damals sehr umstritten. Am 1. Mai 1964 wurde das Denkmal ohne grosses Aufsehen eingeweiht. Einige gaben ihm den Übernamen «Denkmal der unbekannten Einkaufstasche». Geiser selber notierte zu seinem Entwurf: «Es gibt auch den ganz gewöhnlichen, im Schweiss seines Angesichts und seiner Hände sein Brot verdienenden Menschen – weder der fehlerlose Held, wie ihn der Osten zu züchten versucht, noch jene Jammerfigur, wie er im Westen oft dargestellt wird. Doch ist er derjenige, um dessen Recht heute auf der ganzen Erde gekämpft wird.»

Adresse

Helvetiaplatz

Erreichbarkeit

Tram 8, Bus 32 bis Helvetiaplatz

Literatur

  • Jan Morgenthaler: Der Mann mit der Hand im Auge. Die Lebensgeschichte von Karl Geiser (Zürich, 1988)