kreis4unterwegs.ch

Rundgänge in Aussersihl und Hard, dem Zürcher Stadtkreis 4

Ambulatorium – Krankenzimmer für Obdachlose

1986 eröffnete das städtische Gesundheitsdepartement auf Initiative des Stadtarztes Albert Wettstein in den ehemaligen Zeughäusern das Krankenzimmer für Obdachlose (KZO). In dieser Zeit waren der Drogenkonsum und seine gesundheitlichen und sozialen Folgen das sozialpolitische Hauptthema in der Stadt. Die offenen Drogenszenen an der Limmat, später am Platzspitz wurden vorerst mit repressiven Mitteln bekämpft und an immer wieder neue Orte verdrängt. Mit dem KZO gründete die Stadt eine wichtige Institution im Bereich der Überlebenshilfe, die dann später als vierte Säule ins Gesamtkonzept der Viersäulenpolitik Prävention- Repression- Schadensminderung/ Überlebenshilfe – Therapie integriert wurde. Das Zürcher Sozialamt unter Emilie Lieberherr hat mit diesem Konzept Pionierarbeit geleistet, die dann in den 1990er Jahren unter Bundesrätin Ruth Dreifuss Eingang fand auf gesamtschweizerischer Ebene. Heute bietet das als «Ambulatorium» geführte KZO medizinische Hilfe und Beratung im allgemeinmedizinischen, gynäkologischen und zahnärztlichen Bereich für Menschen am Rande der Gesellschaft.

Adresse

Zeughaushof, Kanonengasse 18

Erreichbarkeit

Bus 31, Haltestelle Kanonengasse

Literatur

  • Ambulatorium Kanonengasse – Ein Portrait. Hsg. vom Gesundheits- und Umweltdepartement GUD, Zürich 2013