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Rundgänge in Aussersihl und Hard, dem Zürcher Stadtkreis 4

Synagoge Or Chadascha

1987 richtete die Liberale Gemeinschaft «Or Chadascha» an der Hallwylstrasse 78 diskret im Hinterhof eine Synagoge ein. In den Stadtkreisen 2, 3 und 4 zählt man etliche kleine Gebets- oder Lernstuben von jüdisch-orthodoxen Gruppierungen; in Aussersihl sind das die «Machsike Hadass» an der Anwandstrasse 59 und die «Chassidel Gur» an der Badenerstrasse 274.

Lange Zeit durften sich Juden in der Schweiz nur in den aargauischen Gemeinden Endingen und Lengnau dauernd niederlassen, sie durften weder Landwirtschaft betreiben noch ein Handwerk ausüben. 1866 wurde dann ihre Niederlassungsfreiheit in der Bundesverfassung verankert. Ab 1870 wanderten wegen der zunehmenden Repression in Osteuropa viele «Aschkenasim» in die Schweiz ein und liessen sich vorwiegend in Aussersihl nieder.

Die erste moderne Synagoge Zürichs wurde 1883 von der israelitischen Cultusgemeinde an der Löwenstrasse in orientalisierendem Stil errichtet, die zweite 1924 von der orthodoxen Israelischen Religionsgemeinschaft an der Freigutstrasse, die dritte 1960 von der osteuropäisch-orthodox geprägten Gemeinschaft «Agudas Achim» an der Aussersihler Grenze Ecke West-/Erikastrasse. Wie diese drei Synagogen verfügt auch diejenige an der Hallwylstrasse über ihre eigenen Versammlungsräume und ein Tauchbad.

Adresse

Hallwylstrasse 78

Erreichbarkeit

Tram 9 und 14 Haltestelle Werd

Literatur

  • Karin  Schtetl an der Sihl, Einwanderung, Leben und Alltag der Ostjuden in Zürich 1880-1939
  • Veröffentlichungen des Archivs für Zeitgeschichte der ETH Zürich, Band 2
  • 1998. 305 S., 30 Abb. Geb. CHF 48.00 / EUR 29.00, ISBN 978-3-905312-58-4